Eine alte Idee im neuen Gewand
Die Idee des 100%-Geldes an sich ist nicht neu. Bereits während der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre schlugen Ökonomen der Universität von Chicago vor, dass Banken verpflichtet sein sollten, als Reserven gleichwertige Guthaben bei der Zentralbank zu hinterlegen. Das Interesse an der Idee ließ nach, wurde aber nach der Krise von 2008 und dem damit verbundenen öffentlichen Aufruhr wiederbelebt. Die technische Natur des Vorschlags und seine Folgen führten zu einigen Missverständnissen. Die Verwendung emotionaler und populistischer Argumente war jedoch erfolgreich darin, zumindest die Unterstützung gewisser Intellektueller in der Öffentlichkeit zu gewinnen.
Trotz aller Überlegungen ändert sich nichts an der Tatsache, dass auch unter dem Vollgeld-System die Geldschöpfung aus dem Nichts bleibt. Zusätzlich erhält die SNB absolute und somit unkontrollierbare Macht über die Ausgabe neuen Geldes. Damit würde sie im Grunde genommen den Missbrauch durch politische Beamte garantieren. Man denke nur an Ausgabenprogramme und die verführerische Inflationspolitik. Selbst unpopuläre Steuererhöhungen müssten nicht mehr vor das Volk, man könnte es direkt durch das Anwerfen der Druckerpresse umgehen. Lesen Sie den ganzen Artikel